Anlagenbau im Überblick – Einzelne Branchen und Gewerke im Detail erklärt
Was ist Anlagenbau?
Anlagen sind technische Betriebsmittel, die aus mehreren technischen Komponenten bestehen, die verfahrenstechnisch miteinander verbunden sind. Diese kommen in nahezu jeder Produktion oder Betriebsstätte zum Einsatz. Entsprechend hoch ist der Stellenwert des Anlagenbaus in der Industrie und Wirtschaft. Ob eine Automatikbandsäge für die Holzindustrie, ein Förderband für die Glasschmelze oder ein Wärmetauscher für die Biogaserzeugung, bei allen diesen Beispielen handelt es sich um individuelle technische Anlagen zur Realisierung komplexer Aufgaben. Die Planung und Realisierung von Anlagen erfolgt durch einzelne Anlagenbauer.
Mithilfe des Anlagenbaus werden technische Industrieanlagen nach einem umfangreichen Planungsprozess realisiert. Dabei zeichnet sich dieser Wirtschaftszweig durch einen hohen Grad an Komplexität aus. Die Tätigkeiten, die für eine fertige Anlage beim Kunden durchgeführt werden müssen, decken eine sehr breite Bandbreite ab: von ökologischen Gesichtspunkten über die vielseitigen technischen Aktivitäten, bis hin zu einem steigenden Umfang an Leistungen.
Neben Umweltfaktoren muss bei einem spezialisierten Anlagenbauer auch die apparative Gestaltung sichergestellt werden. Das Zusammenschalten, das Optimieren und das Anpassen von technischen Komponenten ist als Konzept zu entwickeln und als Prozess zu betrachten, was automatisch viel Erfahrung bei einem Hersteller voraussetzt. Durch alle Überwachungs- und Steuerungssysteme, sowie die Ver- und Entsorgungseinrichtungen, die alle miteinander verknüpft sind, entsteht eine fertige Anlage.
Ein weiterer großer Unterschied zu bekannten Aufgaben in der Industrie ist, dass die Abwicklung eines Auftrages im Anlagenbau meist ein einmaliges Vorhaben ist. Es grenzt sich aufgrund der individuellen Vorgaben und Aufgaben einer Anlage klar von der industriellen Massenfertigung oder Serienproduktion eines Produktes ab. Der Personaleinsatz, die finanziellen Mittel oder auch die zeitliche Begrenzung bei den Zielvorgaben einer Anlage, richtet sich von Auftrag zu Auftrag.
Was ist eine Anlage?
Als Anlage wird unter anderem eine Energieerzeugungs- oder Industrieanlage bezeichnet, die einmal unterteilt ist als bauliche Anlage und als technische Anlage. Sie wird als eine planvolle Zusammenstellung von in räumlichem Zusammenhang stehenden Maschinen oder Geräten, die funktional miteinander verknüpft sein können, beschrieben.
Der Unterschied zwischen kleinen und großen Anlagen
Die Objektstruktur richtet sich beim Bau von Anlagen nach unterschiedlichen Merkmalen. Im Anlagenbau spricht man von Gesamtanlagen mit Teilanlagen und einzelnen Komponenten. Gesamtanlagen sind komplexe und miteinander verkettete Anlagensysteme, die Teilanlagen und Komponenten miteinander in einem Prozess verbinden. Je größer die Zahl der Teilanlagen und Komponenten, desto höher ist der Grad der Komplexität einer Gesamtanlage.
Eine Teilanlage bezeichnet ein Untersystem (Subsystem) einer Gesamtanlage mit deren Komponenten. Die Teilanlage zeichnet sich dadurch aus, dass dieser Bereich als abgeschlossene Teilfunktion in seinem Zusammenwirken funktioniert. Teilanlagen lassen sich grundsätzlich in verschiedene Gewerke klassifizieren, beispielsweise in die
- Bautechnik (z. B. Gebäudeerrichtung),
- die Lager-, Transport- und Fördertechnik (z. B. Komponenten, die auf die Logistik ausgerichtet sind),
- die Ver- bzw. Entsorgungstechnik (z. B. die Stromversorgung) oder auch
- die Verfahrenstechnik bzw. Fertigungstechnik (z. B. Komponenten der Fertigungstechnologie).
Kleinanlagenbau / Sonderanlagenbau
Kleinanlagenbau sowie Sonderanlagenbau beschäftigen sich mit der Planung und dem Bau spezieller Anlagen, die in Kleinformat für sich eine Aufgabe erfüllen oder als Bestandteil einer größeren Anlage dienen. Oft werden diese Anlagen kompakt in standardisierten Containern ausgeliefert. Zu den Kleinanlagen oder Sonderanlagen zählen oft auch Anlagen zur Förderung erneuerbarer Energien, denn auch Biomasseanlagen oder Windkraftanlagen sind kleine in sich abgeschlossene Systeme.
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Komponenten im Anlagenbau
Die Komponenten im Anlagenbau werden in Einzelelemente und Verbindungselemente unterschieden. Als Einzelelemente werden z. B. Maschinen, Apparate, Steuerungen oder Antriebe bezeichnet. Als Verbindungselemente dienen Stahlgerüste, Rohrleitungen oder elektrische Verbindungsleitungen. Zur Abgrenzung können unterschiedliche Arten von Anlagen definiert werden oder die Anlagen bestimmten Gewerken und Bereichen zugeordnet werden.
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In welchen Branchen kommt der Anlagenbau zum Einsatz?
Der Anlagenbau wird aufgrund seiner hohen Bedeutung auch als Motor der Wirtschaft bezeichnet. Ob Lebensmittelindustrie, Pharmaindustrie, Bau, Luftfahrt, Umwelttechnik, Kunststoffverarbeitung, Druck, Verpackung, Baustoffindustrie oder Automobilindustrie, Anlagenbauer gibt es für jede Branche, die Maschinen und Anlagen einsetzt. Im Folgenden werden beispielhafte Branchen genannt, deren Produkte und Güter ohne den Anlagenbau undenkbar wären.
Chemieanlagenbau
Der Chemieanlagenbau erfreut sich derzeit eines großen Aufschwungs. Chemische Produkte wie Medikamente, Waschmittel, Kunststoff, Spezialchemikalien oder auch Hightech-Produkte machen das Leben komfortabler. Komplett abgestimmte und effektive verfahrenstechnische Industrieanlagen sorgen für die optimale Herstellung und Produktion chemischer Güter und Stoffe. Dabei kommen beim Chemieanlagenbau häufig pneumatische Förderungen oder auch optimierte Steuerungen zum Einsatz. Damit kann der Ertrag der Produktion für Chemikalien und chemische Erzeugnisse gesteigert werden. Bei der Chemieindustrie wird daher ein besonderer Fokus auf die Massenproduktion gelegt.
Bei der Chemieanlage wird häufig zunächst eine im Labor entwickelte Synthese hergestellt. Diese lässt sich jedoch nicht sofort auf den Bau einer Chemieanlage übertragen, sodass hier ein besonderer Schwerpunkt auf dem sogenannten „Scale-up“ (s. o.) liegt. Dabei muss sich der Anlagenbauer bereits früh mit Punkten wie der Festlegung der optimalen Reaktionsbedingungen oder auch den Trennverfahren auseinandersetzen. Die Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der chemischen Reaktionstechnik ist an dieser Stelle ein wichtiger Faktor und unterscheidet sich vom Bau von Anlagen aus anderen Branchen. Der Bau einer Chemieanlage ist kosten- und zeitintensiv. Zudem müssen hier besonders sicherheitstechnische Rahmenbedingungen wie die ökologischen Aspekte betrachtet werden. Außerdem gibt es behördliche und gesetzliche Auflagen, sowie juristische Faktoren, die beim Anlagenbau in der Chemietechnik beachtet werden müssen.
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Labortechnik – kleine Labore und Anlagen
Die Labortechnik kann als System- und Labor-Anlagenbau beispielsweise für Apparate für mechanische und thermische Stofftrennung im kleineren Maßstab betrachtet werden. Häufig verfügen sie über Kühl- und Heizsysteme oder Druck- und Vakuumsysteme. Dabei kommt bei jedem Kunden eine unterschiedliche Anlage für den Laborbau zum Einsatz. Diese Anlagen werden häufig für den Einsatz der chemischen Verfahrenstechnik verwendet. An die Anlage gibt es daher vielfältige Anforderungen. Beispielsweise müssen diese hinsichtlich der Temperatur, dem Druck oder auch gegen aggressive Medien eine hohe Resistenz aufweisen. Zudem kommt es bei Laboranlagen auch auf die Verfügbarkeit von Zubehör an, um eine möglichst hohe Bandbreite bei der Verfahrensentwicklung abbilden zu können. Des Weiteren muss ein erfolgreicher Anlagenbauer auf diesem Gebiet sich auch mit der Entwicklung oder der Herstellung von kundenspezifischen Druckgeräten oder auch der chemischen Labortechnik auskennen. Zusätzlich kommen im Labor-Anlagenbau häufig Messgeräte oder auch digitale Datenlogger und Steuerungen zum Einsatz.
Wasseraufbereitung
Wasseraufbereitung gehört auch zum Anlagenbau. Wasser ist neben Sauerstoff auf der Erde eines der wichtigsten Elemente und in der heutigen Zeit ein knappes Gut. Dementsprechend kommt der Wasseraufbereitung eine hohe Bedeutung zu. Egal ob Enthärtungsanlagen oder Brauch- und Trinkwasseraufbereitungsanlagen: Die Wasseraufbereitung ist vom Einfamilienhaus bis hin zur Gebäudetechnik oder sogar auf Schiffen ein wichtiger Faktor. Die Aufgaben im Bereich der Wasseraufbereitung* sind die Wassergewinnung, die Förderung, die Bevorratung, die Aufbereitung, die Verteilung und auch die Optimierung der Wasserqualität.
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Die Besonderheiten liegen auf einem ganzheitlichen Prozess, der das Ziel hat, das Wasser aufzubereiten und bei der Planung der Anlage berücksichtigt werden muss. Im Bereich der Maschinentechnik beschäftigt sich der Anlagenbauer mit Komponenten wie Pumpstationen, Tiefbrunnenausrüstungen, Messschächte, Verteiler, Druckerhöhungsanlagen, Wassertürmen, Behälter für Trinkwasser, Ozonanlagen, Druckluftanlagen, Entkeimungsanlagen, Dosieranlagen, Rohrleitungssystemen oder auch Tiefbrunnen. Zudem gibt es Komponenten zur Energierückgewinnung wie Turbinen und Generatoren.
Der Anlagenbau und seine Disziplinen
Im Anlagenbau laufen zahlreiche technische Disziplinen von der Verfahrenstechnik bis zur Energietechnik zusammen. Der Anlagenbau verwendet verschiedene Disziplinen, die sich in Abhängigkeit nach der Art der zu planenden Anlage richten. Klassische Fachgebiete sind Verfahrenstechnik, Energietechnik, Versorgungstechnik, Produktionstechnik, Maschinenbau und Elektrotechnik.
Der Anlagenbau ist an sich schon ein sehr vielfältiges Tätigkeitsfeld. Die Schwerpunkte im Anlagenbau liegen in der Energietechnik mit dem Schwerpunkt Kraftwerksbau. Produktionsanlagen wie Fabriken sind ein weiterer wichtiger Bereich. Im Anlagenbau wird zwischen dem Energiesektor und den Produktionsstätten unterschieden.
Energietechnik
Der Energiesektor im Anlagenbau wird von Kraftwerken dominiert. Kraftwerke sind technische Anlagen zur Erzeugung von Strom. Dabei wird Strom aus nicht erneuerbaren oder erneuerbaren Energieträgern erzeugt. Nicht erneuerbare Energien werden aus endlichen Rohstoffen gewonnen, dazu zählen Erdöl, Erdgas und Kohle. Dabei werden diese auch als fossile Energiequellen bezeichnet. Weltweit wird z.B. Kohle in Kraftwerken (Kohlekraftwerke) verbrannt und in Strom umgewandelt. Erdöl und Erdgas lassen sich ebenfalls für die Stromerzeugung einsetzen.
In Gas- und Dampfturbinenkraftwerken (GuD) wird der Brennstoff in der Brennkammer der Gasturbine verbrannt, die dann einen Generator antreibt.
In Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) wird nicht nur Strom erzeugt, sondern auch die Wärme genutzt. Kleine KWK-Anlagen arbeiten mit einem Verbrennungsmotor und werden auch als Blockheizkraftwerke (BHKW) bezeichnet.
Erneuerbare Energien wie Wind, Sonne und Biomasse sind zusammen der mit Abstand wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung. Zu den erneuerbaren Energien gehören Gezeitenkraftwerke, Wasserspeicherkraftwerke, Geothermiekraftwerke (Erdwärme) sowie Photovoltaik-, Windkraft- und Biomasseanlagen.
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Produktionstechnik
Die Produktionstechnik ist ein klassischer Fachbereich im Anlagenbau. Die Produktionstechnik befasst sich mit dem technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Management der industriellen Fertigung von Produkten. In Fabriken sind die Produktionsprozesse auf die industriellen Bedürfnisse zugeschnitten. Dies können Produktionslinien für Fahrzeuge, Maschinen oder Anlagen zur Herstellung von Lebensmitteln sein. Die Produkte innerhalb der Produktionstechnik weisen eine hohe Heterogenität auf, denn das Anwendungsspektrum ist sehr breit und reicht von mechanischen Komponenten und Systemen bis hin zu kompletten Maschinen und Anlagen. Der Maschinen- und Anlagenbau ist daher die erste Adresse für Industrieunternehmen, die ihre Produktion, Technologien, Prozesse oder Produkte weiterentwickeln und optimieren wollen.
Unternehmen müssen heute in der Lage sein, Produkte mit kundenspezifischer Funktionalität herzustellen und gleichzeitig die Forderungen nach erhöhter Leistung und Produktlebensdauer bei unverminderter Funktionssicherheit erfüllen. Dabei richtet sich die Individualisierung von Produkten nicht an Konsumgüter im klassischen Sinne, sondern bezieht sich auf Produkte wie Maschinen, Geräte etc. für den Maschinen- und Anlagenbau. Diese sollen trotz der gestiegenen Komplexität benutzerfreundliche und beherrschbare Schnittstellen für den jeweiligen Anwender bieten und helfen, Technologiebarrieren zu überwinden. Der Einsatz material- und energieeffizienter Fertigungsverfahren und die damit verbundene Verlagerung der Intelligenz vom Produkt auf den Fertigungsprozess sind heute sowohl ein technologisches Alleinstellungsmerkmal als auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit für die Produzenten.
Verfahrenstechnik
Im Anlagenbau, vor allem im verfahrenstechnischen Anlagenbau, dreht sich fast alles um Öl und Gas. Diese müssen gefördert, gereinigt oder für die Weiterverwendung aufbereitet und dann als Zwischen- oder Endprodukt zu den Verbrauchern transportiert werden. Verfahrenstechnische Anlagen bestehen aus Apparaten, Maschinen und Rohrleitungen, entfalten als Ganzes eine eigene Dynamik und ermöglichen damit die Herstellung einer Vielzahl an Produkten, die aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken sind.
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Offshore oder Onshore Anlagenbau
Das erste Unterscheidungsmerkmal im Anlagenbau beschränkt sich darauf, ob die Anlage an Land oder auf dem Wasser gebaut wird. Denn Anlagen werden nicht nur auf festem Boden, sondern auch auf dem Wasser gebaut. Daher unterscheidet man zwischen Offshore- (z.B. auf dem Meer) und Onshore- (an Land) Anlagen.
Offshore-Anlagen
“Offshore” bedeutet “vor der Küste”. Im Anlagenbau bedeutet Offshore die Errichtung und Installation von Anlagen auf dem offenen Meer. Die häufigsten Arten von Offshore-Anlagen sind Bohrinseln sowie Anlagen, die erneuerbare Energien wie Wind oder Gezeiten nutzen. Offshore-Windparks bestehen meist aus einer sehr großen Zahl von Windrädern im Küstenvorfeld der Meere.
Onshore-Anlagen
“Onshore” steht im englischen für “an Land”. Für den Bereich Windkraft bedeuten Onshore-Windparks Ansammlungen von Windkraftwerken zur Energieerzeugung auf dem Festland. Die sogenannte Onshore-Windenergie, damit sind Windenergieanlagen an Land gemeint, hat den großen Vorteil, dass der Anlagenbau wesentlich günstiger ist als bei Anlagen auf dem Meer.
Anlagenbau-Gewerke
Im Anlagenbau gibt es unterschiedliche Gewerke, die für die verschiedenen Industriezweige und Branchen erfolgreich eingesetzt werden. Hier werden nachfolgend die wichtigsten Gewerke kurz aufgeführt.
Gebäudeplanung
Die Gebäudeplanung im Anlagenbau ist ein wichtiger Schlüssel für die Umsetzung einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Gebäudetechnik. Das Einsparen von Energie ist in der heutigen Zeit ein wichtiger Punkt, der bereits früh im Planungsprozess eingehalten werden muss. Die Zielsetzung und die gesetzlichen Vorgaben an Gebäuden werden immer höher. Bei der Gebäudeplanung kommen daher Anlagen zum Einsatz, die sich besonders auf diese Punkte fokussieren, gleichzeitig aber die Funktionalität und den Zweck des Gebäudes und die Bedürfnisse der Bewohner oder Mitarbeiter berücksichtigen müssen.
Beispiele von Anlagen sind zentrale Klimaanlagen, die Heiztechnik, Fahrstühle, Rolltreppen oder auch die Digitalisierung und das Zusammenspiel der Komponenten im Gebäude. Die Besonderheit bei der Gebäudeplanung im Anlagenbau liegt vor allem daran, dass die Zielmatrix beim Entwicklungsprozess teilweise widersprüchliche Ziele (z. B. Nutzung des Gebäudes entgegen der Ressourcenschonung) aufweist und dadurch sehr komplex ist. CAD Schroer bietet hier praktische Lösungen im Bereich der Gebäudeplanung an und kennt sich mit den ganzheitlichen Planungsprozessen aus.
Aufstellungsplanung
Die Aufstellungsplanung im Anlagenbau berücksichtigt verschiedene Komponenten von Anlagen (z. B. Maschinen oder Apparate), die nach den Auslegungsbelangen angeordnet werden. Haupteinflussfaktoren kommen aus dem Bereich der Verfahrenstechnik, aber auch von Behörden oder dem Anlagenbetreiber. Die Hauptdokumente bei der Anlagenplanung bilden sogenannte Plotpläne (Gesamtlageplan), sowie verschiedene Aufstellungspläne. Der Plotplan ist ein Schlüsseldokument und wird zur Positionierung der einzelnen Teile der Anlage verwendet. Außerdem wird er in der frühen Planungsphase zur Kennzeichnung und Identifizierung von Einbindepunkten verwendet. Durch die Aufstellungsplanung lassen sich verschiedene Ansichten (Seitenansicht, Draufsicht und Schnitte) darstellen. Auch die Aufstellung von Maschinen und Strukturen ist erkennbar und mit Maßen versehen.
Aufstellungspläne können bequem mit der Anlagenbausoftware M4 PLANT in 2D oder 3D angelegt und alle benötigten Zeichnungsableitungen und Schnitte generiert werden.
Rohrleitungsbau
Der Rohrleitungsbau beschäftigt sich mit der Planung und dem Bau von Rohrleitungen und Leitungssystemen und ist eines der wichtigsten Gewerke im Anlagenbau. Diese können für den Transport von Stoffen wie Wasser oder Abwasser, aber auch Gasen oder Flüssigkeiten wie Kraftstoff (z. B. eine Pipeline) oder Öl verwendet werden. Außerdem liegt im Bereich der Fernwärmeversorgung ein großer Fokus auf dem Rohrleitungsbau. Auftraggeber kommen aus dem Bereich der Kommunen und Versorgungsunternehmen, aber auch aus dem Bereich der Chemieindustrie. Der Bau von Anlagen im Bereich des Rohrleitungsbaus beschäftigt sich nicht nur mit Rohrsystemen und Rohrleitungen, sondern auch mit Besonderheiten wie dem Tief- oder dem Hochbau. Rohrleitungen können meist unterirdisch oder oberirdisch verlegt sein. Im Chemieunternehmen wird beim Bau von Anlagen größtenteils eine Rohrbrücke verwendet, während beim Wasserbau oder der Fernwärmeversorgung überwiegend ein unterirdisches System zum Einsatz kommt.
Stahlbau
Der Stahlbau ist ein zentrales Gewerk im Anlagenbau und beschäftigt sich klassisch mit Stahlträgern, Rohren oder auch Blechen, die mit Verbindungselementen wie Schrauben oder auch durch Schweißen zu einem Tragwerk verbunden werden. Zentrales Konstruktionselement im Stahlbau ist beispielsweise ein Knotenblech, das verschiedene Stäbe im Tragwerk verbinden. Der Stahlbau beschäftigt sich auch mit Elementen wie Beton (z. B. Stahlbeton) oder auch dem Stahl-Skelett oder dem Stahlverbundbau.
Der Stahlbau beinhaltet Metallbau-Lösungen für Industrie, Hochbau, Anlagenbau und Apparatebau wie Bühnen, Treppen, Geländer oder Stahlkonstruktionen für Maschinen. Die Planungszyklen sind im Vergleich zu anderen Anlagen eher kurz. Dafür ist bei einer komplexen Anlage im Stahlbau im Bereich der Fertigung der Anlagenteile ein hohes Maß an Präzision erforderlich, damit die einzelnen Bauteile bei der Montage der fertigen Anlage perfekt ineinanderpassen. Video »
Lüftungstechnik
Die Luft- oder Lüftungstechnik dient zur Versorgung von technischen Prozessen oder auch Gebäudestrukturen wie Betriebsräumen mit Luft. Dabei muss eine bestimmte Luftqualität eingehalten und durch das Lüftungssystem gewährleistet werden. Anlagen zur Raumlufttechnik oder auch zur Prozesslufttechnik sorgen für die Durchführung verschiedener Aufgaben wie die Abscheidung, die Trocknung oder auch die Förderung von Luft für technische Zwecke. Klimaanlagen bilden im Bereich der Anlagen die raumlufttechnische Steuerung der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit. Bei allen Elementen der Lüftungstechnik muss der Anlagenbauer verschiedene Normen und Vorschriften beachten und einhalten.
Kältetechnik
Wenn man beim Einkaufen Lebensmittel aus dem Tiefkühlregal nimmt, dann erwartet man stets hohe und besonders frische Qualität. Bis ein Lebensmittel, sei es Gemüse oder Fisch auf den Tisch kommt, muss es stets frisch und durchgehend gefroren bleiben. Um das zu gewährleisten, beginnt der erste Schritt bereits recht früh in der Tiefkühlkette. Als Lieferant für Kompressoreinheiten mit Howden Schraubenkompressoren trägt das in Italien ansässige Unternehmen CO-REF Srl einen großen Teil zur sicheren Kühlung bei. Hoch qualitative Kompressoren für die Kälte- und Tiefkühl-Industrie plant CO-REF Srl mit M4 PLANT »
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Kabeltrassen
Das Bild zeigt beispielhaft eine 3D-Planung einer Anlagenkomponente. Die ankommende Kabelpritsche und die verbindenden Rohrleitungen sind gut erkennbar, die einzelnen Komponenten werden zwecks Kollisionserkennung schematisch in ihren Grundabmessungen dargestellt und sind sowohl detail- als auch maßstabsgerecht dargestellt.
Der Lebenszyklus einer Anlage
Der Lebenszyklus einer Anlage bemisst sich in Jahren oder Jahrzehnten. Eine Anlage muss fortlaufend gewartet werden und kann im Laufe der Zeit erheblichen Änderungen oder Neuerungen unterliegen. Alle Arten von Anlagen, ob Industrieanlagen, Gewerbebauten oder Krankenhäuser, Klärwerke, Schulen oder Infrastrukturprojekte, sie alle müssen geplant, gebaut, betrieben, gewartet oder manchmal auch stillgelegt werden.
Anlagenbauer, die dabei den Anforderungen eines dynamischen Weltmarktes erfolgreich begegnen wollen, brauchen Technologien und Bearbeitungskonzepte, die es ihnen ermöglichen, innovative, individuelle Anlagenbau-Projekte schneller, genauer und profitabler zu projektieren und anschließend zu produzieren. Der Bau von Anlagen beinhaltet unterschiedliche Bereiche, wobei die Software M4 PLANT von CAD Schroer für die detaillierte Planung von Anlagen verwendet wird.
Gesamtanlagen (Anlagensysteme)
Eine Aufgabe des Anlagenbaus besteht darin, technische Komponenten zu einem vorher definierten und funktionsfähigen Gesamtsystem zu kombinieren, dessen Aufgaben zuvor festgelegt wurden.
Gesamtanlagen sind ineinandergreifende, komplette Anlagensysteme, die verschiedene technologisch verbundene Teilanlagen und Komponenten integrieren. Erst das Zusammenwirken aller Teilsysteme ermöglicht die angestrebte, umfassende Gesamtanlagenleistung. Gesamtanlagen weisen aufgrund der Vielzahl der miteinander verbundenen Teilanlagen und Komponenten einen hohen Grad an Komplexität auf.
Dabei kommen Gesamtanlagen zum Einsatz, die aus Teilanlagen und Komponenten bestehen. Teilanlagen fungieren mit ihren Komponenten als geschlossene Einheit und bilden durch Verkettung die Gesamtanlage. Je mehr Teilanlagen die Gesamtanlagen aufweisen, desto komplexer sind diese. Für die Einteilungen können im Anlagenbau die hier aufgeführten Gewerke näher betrachtet werden. Dabei weist jedes der Gewerke unterschiedliche Merkmale auf und es müssen für jedes Gewerk andere Zusammenhänge berücksichtigt werden. Für die genaue Umsetzung hilft dabei die Anlagenprojektierung. Als Planungssoftware eignet sich M4 PLANT von CAD Schroer. Mit dieser Software lassen sich komplexe Anlagen visualisieren und fachgerecht planen.
Anlagenprojektierung
Unternehmen aus dem Bereich Anlagenbau entwickeln Neuanlagen und stellen Maschinen nach Kundenwunsch her. Sie übernehmen auch die Anpassung und Modernisierung bestehender Anlagen und kümmern sich über die gesamte Lebensdauer der Maschinen um deren Instandhaltung. Die Instandhaltung von Anlagen ist dabei ein wichtiger Punkt, denn ein maßgeschneiderter Service soll eine hohe Anlagenverfügbarkeit gewährleisten.
Die Automatisierungstechnik und der Maschinenbau werden vor allem mit planenden Arbeitsvorgängen realisiert, die von einer Angebotsphase bis zur vollständigen Inbetriebnahme einer Anlage auszuführen sind. Dabei ist die Anlagenprojektierung eine Vorbereitung für die spätere reale Anlage, die unter Planung von Prozessen und anderen technischen Abwicklungen realisiert wird. In der heutigen Anlagenprojektierung wird eine computergestützte Visualisierung (z. B. in einem CAD-Modell) verwendet. Die Projektierung erfolgt meist im Anschluss an die Planung, dabei werden dann von einem Projektleiter die notwendigen Arbeiten koordiniert. Die Herausforderung ist dabei, auch auf kurzfristige Änderungen reagieren zu können. Im Gegensatz zur Planung liegt der Fokus bei der Projektierung eher auf der praktischen Umsetzung. Bei besonders komplexen Anlagen können die Grenzen zwischen der klassischen Projektierung und der Planung verschwimmen.
Lösungen für einen ganzheitlichen Anlagenbau
Für den ganzheitlichen Anlagenbau ist vor allem eine optimale Anlagenplanung wichtig. Die Anforderungen an eine Software ist hoch und muss alle Gewerke (siehe Beispiele oben) unterstützen. Dies kann nur durch eine qualifizierte und branchenübergreifende Planungssoftware realisiert werden, wie z.B. die Anlagenbausoftware M4 PLANT von CAD Schroer. Diese speziell für den Anlagenbau konzipierte Software bietet alle Funktionen und Module, die für die moderne Planung und Realisierung einer Industrieanlage wichtig sind.
Fazit und Zusammenfassung
Der Anlagenbau ist ein branchenübergreifender und komplexer Industriezweig, ohne den als Motor der Wirtschaft viele Produkte, Dienstleistungen oder Komponenten nicht realisierbar wären. Die Herausforderung im Anlagenbau ist seine Komplexität und Vielseitigkeit. Um dieser gerecht zu werden, sollte die Abwicklung der Projekte maßgeschneidert auf die jeweiligen Bedingungen zugeschnitten werden. Neben der hohen Ingenieurskunst sind vor allem die Abwicklungskompetenzen von größter Bedeutung. Diese Abläufe sind detailliert zu planen und an die Marktbedingungen anzupassen. Dadurch gewinnt das Baustellenmanagement eine immer größere Bedeutung in der Abwicklung von Projekten im Anlagenbau. Für die genaue Umsetzung hilft dabei die Anlagenprojektierung. Als Planungssoftware eignet sich M4 PLANT von CAD Schroer. Mit dieser Software lassen sich komplexe Anlagen visualisieren und fachgerecht planen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Anlagenbau
Im Anlagenbau werden Anlagen gebaut, die aus mehreren Apparaten und Maschinen bestehen, die verschiedenste Stoffe behandeln, umwandeln oder transportieren. Anlagen werden in fast jeder Produktions- oder Betriebsstätte eingesetzt. Der Anlagenbau ist zusammen mit dem Maschinenbau in der EU-Wirtschaft einer der größten Industriezweige. Er ist an der Herstellung vieler industrieller Produkte beteiligt und hat daher eine große Bedeutung für Industrie und Wirtschaft.
Eine Anlage ist unter anderem eine Energieerzeugungs- oder Industrieanlage, die in eine bauliche und eine technische Anlage unterteilt wird. Sie besteht aus einem geplanten Gesamtsystem von räumlich zusammenhängenden Maschinen oder Geräten, die funktional miteinander verbunden sind und eine spezielle Aufgabe erfüllen.
Anlagenbauer gibt es für jede Branche, die Maschinen und Anlagen einsetzt, zu denen beispielsweise die Lebensmittelindustrie, Pharmaindustrie, Bau, Luftfahrt, Umwelttechnik, Kunststoffverarbeitung, Druck, Verpackung, Baustoffindustrie oder Automobilindustrie zählen.
Im Anlagenbau gibt es unterschiedliche Gewerke, wie den Rohrleitungsbau, Stahlbau, die Lüftungstechnik, Kältetechnik, die Kabeltrassenplanung oder die Gebäudeplanung. Diese werden für die verschiedenen Industriezweige und Branchen unterschiedlich eingesetzt.
Im Anlagenbau liegt der Schwerpunkt auf Produktions- und Fertigungsanlagen, z.B. in der Lebensmittelproduktion, bei Robotersystemen oder im Fahrzeugbau, in Großanlagen wie Kläranlagen, Chemieanlagen oder in Kraftwerken. Anlagenbauer entwickeln Verfahren und setzen diese dann in Form von Anlagen um. In der Regel wird aus verschiedenen technischen Komponenten ein Gesamtsystem geschaffen, das dann eine bestimmte Aufgabe erfüllt. Meist sind dies Anlagen in der Verfahrenstechnik oder in der Energietechnik.
Im Maschinenbau spricht man von Produktentwicklung. In solchen Projekten werden Maschinen entwickelt, konstruiert und in die Produktion gebracht. Im Gegensatz zum Maschinenbau geht es im Anlagenbau nicht um die Produktentwicklung, sondern um das Entstehen von Prozessen und Verfahren und das Kombinieren vorhandener technischer Komponenten. So kann eine Maschine ein Teil einer größeren Anlage sein.
In der EU ist der Maschinen- und Anlagenbau gemessen an der von ihm erbrachten wirtschaftlichen Leistung der größte Industriezweig. Auf ihn entfallen 12 Prozent der im verarbeitenden Gewerbe geschaffenen Wertschöpfung. In Deutschland ist der Maschinen- und Anlagenbau der größte industrielle Arbeitgeber und gilt als Rückgrat der deutschen Wirtschaft.